DE10053706A1 - Verfahren und Vorrichtung für eine Behandlungsapparatur zur Korrektur von Zahnfehlstellungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung für eine Behandlungsapparatur zur Korrektur von ZahnfehlstellungenInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C7/00—Orthodontics, i.e. obtaining or maintaining the desired position of teeth, e.g. by straightening, evening, regulating, separating, or by correcting malocclusions
- A61C7/12—Brackets; Arch wires; Combinations thereof; Accessories therefor
- A61C7/20—Arch wires
- A61C7/22—Tension adjusting means
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- A61C7/10—Devices having means to apply outwardly directed force, e.g. expanders
Abstract
Die Erfindung beschreibt eine Behandlungsapparatur zur Korrektur von Zahnfehlstellungen, die durch einfache, zulässige und komfortable Funktionsweise zeit- oder ortsunabhängig nutzbar ist. Die Behandlungsapparatur besteht aus einer Anordnung mit vier Funktionseinheiten, und zwar aus krafterzeugender Einheit (1), Widerlagereinheit (2), Verbindungseinheit (3) und/oder Fixationseinheit (4).
Description
Bekannt sind Verfahren und Vorrichtungen zur intraoral einsetzbaren und festsitzenden
Zahnbehandlung zur körperlichen Verlagerung und/oder körperlichen Distalisation von
Molaren innerhalb des Kieferknochens, die eine notwendige Kraft zur Distalisation von
Zähnen mittels Federelementen erzeugen (z. B. DE 197 51 735 C1; DE 43 34 487 C1; EP 0 372 316 A2;
EP 0 509 708 A2). Nachteilig ist dabei, dass diese Verfahren und Vorrichtun
gen ausschließlich durch eine entsprechende Spanneinrichtung in distaler Richtung wirken.
Eine Korrektur in intrudierender oder extrudierender Richtung als auch gezielte rotatori
sche Bewegungen bzw. Kombinationen zwischen den genannten Bewegungen sind nicht
möglich (z. B. DE 197 51 735 C1; DE 43 34 487 C1; EP 0 372 316 A2; EP 0 509 708 A2).
Weiterhin ist bei der Erfindung DE 197 51 735 C1 nachteilig, dass das Widerlagerelement
einen Randbereich aufweist, der an die cervicalen Konturen der angrenzenden Zähne ange
passt ist. Ungünstig ist dies, da beim längeren Tragen der vom Behandler eingesetzten und
nicht vom Patienten zu entfernenden Apparatur die Mundhygienefähigkeit im oral
cervicalen Bereich der an die Widerlagereinheit angrenzenden Zähne stark eingeschränkt
wird, was zu reversiblen und irreversiblen Schäden und Erkrankungen an den Zähnen und
dem Zahnhalteapparat führen kann. Bei längerer ununterbrochener Anwendung können
solche Schäden auch durch die Anwendung der Widerlagerschiene der Erfindung EP 0 372 316 A2
entstehen. Die Widerlagerschiene genannter Erfindung schränkt durch weitläufiges
Überdecken der Zähne ebenfalls die Mundhygienefähigkeit stark ein, was ebenfalls zu oben
genannte Folgen führen kann.
Ein weiterer Nachteil der Erfindung DE 197 51 735 C1 ist, dass die an den konturierten
Randbereich der Widerlagereinheit angrenzenden Zähne zum großen Teil mit als Veranke
rung genutzt werden. Dies bewirkt während der therapeutisch gewollten Kraftanwendung
in gewünschter Richtung an dem zu bewegenden Zahn/Zahngruppe eine ungewollte
Kraftanwendung in entgegengesetzter Richtung an den von der Widerlagereinheit gefassten
Zähnen. Infolge dessen verringert sich die absolute Größe der gewünschte Zahnbewegung
in gewünschter Richtung, da sich die, von der Widerlagereinheit gefassten Zähne unbeab
sichtigt in entgegengesetzter Richtung bewegen.
Bei den bisher bekannten Verfahren ist ebenfalls nachteilig (EP 0 509 709 A2; EP 0 563 685 A1;
EP 0 372 316 A2; De 43 34 487 C1), dass die Korrektureinrichtungen auf der vestibulä
ren Seite der Zähne befestigt werden. Subjektiv mag sich der Patient dadurch ästhetisch be
einträchtigt fühlen.
Des weiteren sind Verfahren und Vorrichtungen zur intraoral einsetzbaren und festsitzen
den Zahnbehandlung zur körperlichen Verlagerung und/oder körperlichen Distalisation
von Molaren bekannt, welche magnetische Elemente zur Erzeugung der zur Distalisation
von Zähnen notwendigen Kraft nutzen (z. B. EP 0 563 685 A1). Nachteilig ist dabei, dass
der Kraftangriff am Zahn/Zahngruppe auf Höhe der Zahnkronen, also exzentrisch vom
Widerstandszentrums verläuft. Die somit resultierenden Momente rufen, wenn sie nicht
kompensiert werden, immer Kippbewegungen hervor, die unbeabsichtigt und meist auch
unerwünscht sind. Translationsähnliche Zahnbewegungen sich somit nicht erzielen.
Des weiteren sind Verfahren bekannt, die Schrauben als krafterzeugendes Element verwen
den (z. B. DE 43 34 487 C1). Nachteilig ist dabei, dass mit der erwünschten Korrekturwir
kung gleich große bzw. größere Nebenwirkungen an den Gegenhalt-Zahnstrukturen ent
stehen, da actio gleich reactio ist. Auch hier entstehen infolge des exzentrischen Kraftan
griffes Momente, die, da sie nicht kompensiert werden, Kippbewegungen hervorrufen.
Translationsähnliche Zahnbewegungen lassen sich mit einer solchen Apparatur nicht erzie
len.
Die Erfindung dient der translatorischen und/oder rotatorischen Stellungskorrektur von
Zähnen/Zahngruppen in der humanen Kieferorthopädie für den Einsatz im Unter- und/oder
Oberkiefer mit Anpassung und Kontrolle durch den entsprechend ausgebildeten oder geschul
ten Behandler. Dabei können die zu korrigierenden Zähne einzeln oder in Gruppe translato
risch und/oder rotatorisch in distaler, intrudierender oder extrudierender Richtung bzw. in
Kombination der genannten Richtungen bewegt werden. Während der weiteren Korrektur
der Zahnfehlstellung dient eine Fixationseinheit der Stabilisierung des erreichten Korrektur
grades der schon bewegten Zähne.
Die Erfindung hat das Ziel, präventiv und therapeutisch zur Verbesserung der physiologischen
Eigenschaften und Arbeitsabläufe des humanen Gebisses in funktioneller und ästhetischer
Hinsicht beizutragen. Die Erfindung hat insofern einen direkten positiven Einfluss auf objek
tives und subjektives Wohlbefinden des Menschen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen,
die Zähne in eine individuell physiologisch bessere bzw. optimale eugnathe Stellung innerhalb
der humanen Kieferstrukturen und in Beziehung der Kiefer zueinander korrigiert; bei mög
lichst geringer Belastung des Patienten, um ein höheres objektives und subjektives Wohlbefin
den herbeizuführen.
Diese Aufgabe wird wie folgt spezifiziert;
- 1. eine sichere, zielgerichtete und möglichst kurzzeitige Korrektur von Zahnfehlstellungen zu realisieren,
- 2. alle erforderlichen Korrekturwirkungen ohne bzw. nur mit geringfügigen unerwünschten Nebeneffekten zu erfüllen,
- 3. die notwendigen Kräfte und Momente im Sinne minimierter Patientenbelastung großflä chig zu verteilen und
- 4. durch einfache, zuverlässige und komfortable Funktionsweise Zeit- und ortsunabhängig nutzbar zu sein.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe mit einer Anordnung aus vier Funktionseinheiten ge
löst, nämlich mittels Krafterzeugender Einheit, Widerlagereinheit, Verbindungseinheit
und/oder Fixationseinheit.
- 1. Die sichere und zielgerichtete Korrektur von Zähnen wird wie folgt realisiert:
Die Krafterzeugende Einheit erzeugt die zur Zahnstellungsveränderung notwendige Trans lationskraft (FDIST). Durch Verschieben des Reversibel Fixierbaren Stopelementes kann die translatorische Kraftgröße (FDIST) durch Veränderung der Federspannung variiert werden. Das Innere Teleskopierende Element mit seinem helikalen Abschnitt erzeugt bei entspre chender mesio-distaler Voraktivation Rotationsmomente (MTIP), die tippende Zahnstellungskorrekturen (Tip) bewirken. Durch oral-bukkale Voraktivation des in die Verbin dungseinheit greifenden Teiles des Inneren Teleskopierenden Elementes können Rotati onsmomente (MROT) erzeugt werden, die rotatorische Zahnstellungsveränderungen (Rota tion) hervorrufen. Wichtig ist bei all diesen Voraktivationen das resultierende Drehmo ment-Kraft-Verhältnis. Somit kann die Zahnstellungskorrektur schnell, gezielt und präzise erfolgen. - 2. Die erforderlichen Korrekturwirkungen ohne bzw. nur mit geringfügigen unerwünschten
Nebeneffekten werden wie folgt realisiert:
Da bei der Erfindung mesio-distale und oral-bukkale Voraktivierungen vorgenommen werden können und damit Rotationsmomente (MTIP, MROT) eingestellt werden können, ist es möglich, trotz exzentrischen Kraftangriffs translationsähnliche Zahnstellungsverände rungen zu bewirken. Dadurch werden unerwünschte Nebenwirkungseffekte minimiert. Es verringert sich die Behandlungszeit, da im Nachhinein keine ungewollten Nebenwirkun gen (Tipbewegungen und Rotationsbewegungen) zurück korrigiert werden müssen. Es ist weiter Anliegen der Erfindung, durch die Abstützung der großflächigen Widerlagereinheit an der oralen Seite des Unterkiefers und dem Symphysenbereich des Unterkiefers die re aktiven Kräfte und Momente über das Zahnfleisch auf den Unterkieferknochen abzuleiten und damit unerwünschte Zahnstellungsveränderungen an den weiter mesial stehenden Zähnen zu minimieren. - 3. Die Aufgabe der großflächigen Verteilung der notwendigen Kräfte und Momente im Sinne
minimierter Patientenbelastung wird wie folgt realisiert:
Die Widerlagereinheit ermöglicht es, dass die reaktiven Gegenkräfte (-FDIST) und Gegen momente (-MTIP; -MROT) auf eine möglichst große Fläche Zahnfleisch und den darunterlie genden Unterkieferknochen geleitet werden. Dadurch werden keine oder minimale reak tive Gegenkräfte und Gegenmomente auf die weiter mesial stehenden Zähne (Gegenhalt- Zahnstrukturen) gerichtet. Dies bedeutet, dass keine oder kaum ungewollte Zahnbewe gungen an den weiter mesial stehenden Zähnen auftreten. Somit minimiert sich die Be handlungszeit, da keine oder kaum unerwünschten Nebenwirkungen zurück korrigiert werden müssen. - 4. Die einfache, zuverlässige und komfortable Funktionsweise wird wie folgt realisiert:
Die Erfindung ist in ihrem Konstruktionsprinzip, ihrer Herstellung und in ihrer Anwen dung relativ einfach und kostengünstig herzustellen und durch den Behandler leicht zu be dienen. Da die Apparatur vom Behandler eingesetzt, bedient und nach Behandlungsabschluss wieder entfernt wird, ist die Mitarbeit des Patienten auf ein Minimum reduziert und die Wirksamkeit der Apparatur jederzeit sichergestellt. Die Apparatur ist im mit menschlichen Umgang mit dem Patienten nicht oder kaum sichtbar und behindert den Pa tienten in sozialer Hinsicht nicht. Gewisse anfängliche Sprachschwierigkeiten werden durch Gewöhnung und eventuelles Training schnell überwunden. Somit stellt die Erfin dung eine komfortable Behandlungsmöglichkeit von Zahnfehlstellungen dar.
Claims (6)
1. Behandlungsapparatur zur Korrektur von Zahnfehlstellungen, dadurch gekennzeichnet,
dass Zähne einzeln oder in Gruppen im Ober- und/oder Unterkiefer in translatorischer
und/oder rotatorischer Richtung bewegt werden, um eine gezielte Korrekturwirkung in di
staler, intrudierender oder extrudierender Richtung bzw. in deren Kombination zu erzeu
gen.
2. Die Behandlungsapparatur nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer
Krafterzeugenden Einheit (1), einer Widerlagereinheit (2), einer Verbindungseinheit (3)
und/oder einer Retentionseinheit (4) besteht.
3. Die Behandlungsapparatur nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass durch die
Krafterzeugende Einheit (1), die aus den Komponenten Inneres Teleskopierendes Element,
Äußeres Teleskopierendes Element, Federndes Kraftelement und Reversibel Fixierbares
Stopelement besteht, die zur Stellungskorrektur eines Zahnes/Zahngruppe erforderlichen
Kräfte und Momente erzeugt werden.
4. Die Behandlungsapparatur nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Widerla
gereinheit (2) die den Korrekturkräften und -momenten entgegengesetzten Kräfte und
Momente aufnimmt und großflächig auf die lingualen Kieferstrukturen und geringfügig auf
die Gegenhalt-Zahnstrukturen ableitet, um möglichst wenig unerwünschte Zahnbewegun
gen an den Gegenhalt-Zahnstrukturen hervorzurufen.
5. Die Behandlungsapparatur nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbin
dungseinheit (3) der Übertragung der von der Krafterzeugenden Einheit aufgebrachten
Kräfte und Momente auf die in ihrer Stellung zu korrigierenden Zähne/Zahngruppen
dient.
6. Die Behandlungsapparatur nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Fixati
onseinheit (4) der Retention und Stabilisierung des erreichten Korrekturgrades im weiteren
Verlauf der Behandlung dient und aus einem Retentionsdraht zwischen Widerlagereinheit
und Verbindungseinheit des bewegten Zahnes/Zahngruppe oder einem vestibulär verlau
fenden Vollbogen mit mesialem Stop vor dem bewegten Zahn/Zahngruppe oder aus ir
gendeiner anderen in der Kieferorthopädie verwendbaren Retentionseinrichtung besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000153706 DE10053706A1 (de) | 2000-10-28 | 2000-10-28 | Verfahren und Vorrichtung für eine Behandlungsapparatur zur Korrektur von Zahnfehlstellungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000153706 DE10053706A1 (de) | 2000-10-28 | 2000-10-28 | Verfahren und Vorrichtung für eine Behandlungsapparatur zur Korrektur von Zahnfehlstellungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10053706A1 true DE10053706A1 (de) | 2002-05-16 |
Family
ID=7661524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000153706 Ceased DE10053706A1 (de) | 2000-10-28 | 2000-10-28 | Verfahren und Vorrichtung für eine Behandlungsapparatur zur Korrektur von Zahnfehlstellungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10053706A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1709936A2 (de) * | 2004-09-24 | 2006-10-11 | Norbert Dr. Dr. Jeckel | Kieferorthopädische Vorrichtung |
DE102006015290A1 (de) * | 2006-04-01 | 2007-10-04 | Otte Klaus Weissbach | Orthodontische Vorrichtung |
AT12663U1 (de) * | 2010-11-08 | 2012-09-15 | Edwin Schmid | Spannelement für eine zahnspange |
EP2742901A1 (de) * | 2012-12-12 | 2014-06-18 | Promedia A. Ahnfeldt GmbH | Vorrichtung zur kieferorthopädischen Korrekturbehandlung, insbesondere zur Behebung der Fehlstellung von Backenzähnen |
-
2000
- 2000-10-28 DE DE2000153706 patent/DE10053706A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1709936A3 (de) * | 2004-09-24 | 2006-10-25 | Norbert Dr. Dr. Jeckel | Kieferorthopädische Vorrichtung |
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