DE1217323B

DE1217323B - Weiche zum zweiadrigen Walzen

Info

Publication number: DE1217323B
Application number: DEV24887A
Authority: DE
Inventors: Helmut Juranek
Original assignee: FLORIN STAHL WALZWERK
Current assignee: FLORIN STAHL WALZWERK
Priority date: 1963-11-19
Filing date: 1963-11-19
Publication date: 1966-05-26

Description

Weiche zum zweiadrigen Walzen Die Erfindung betrifft eine Weiche zum zweiadrigen Walzen, insbesondere für offene Feinstahl-Walzstraßen, deren vertikal stehende Weichenzunge durch das einlaufende Walzgut betätigt wird.
Es sind bereits Weichen mit vertikal stehender Zunge für Walzgut bekannt. Bei diesen wird die Zunge von einem Motor über ein Getriebe und eine verstellbare Exzenterscheibe bewegt. Es sind auch solche bekannt, bei denen die Zunge durch eine Hydraulikanlage betätigt wird. Des weiteren gibt es Weichen, die das Walzgut durch schwenkbar gelagerte Treibrollen, Führungsrohre und -rinnen in die Abzweigungen leiten. Es ist auch schon bekannt, ganze Rollgänge als Weichensystem auszubauen. Diese werden durch ein Hebelsystem in die gewünschte Richtung geschwenkt.
Für Kontistraßen und das damit verbundene mehradrige Walzen sind Verteilerweichen zwischen Ofen und erstem Gerüst bekannt, deren Zungen durch Federkraft und die einlaufenden Stäbe so gesteuert werden, daß der ersteinlaufende Stab zwangläufig dem zweiteinlaufenden Stab den Weg zu dem für ihn bestimmten Kaliber weist. Dies geht folgerichtig weiter, bis die Kaliberreihe auf dem Walzballen voll ausgenutzt ist. In der Zwischenzeit steht, bedingt durch die mit Federkraft betätigten Zungen, der Einlauf für das erste Kaliber wieder zur Verfügung. Des weiteren sind in Kontistraßen Weichen bekannt, die aus einer von einem Motor über eine Magnetkupplung angetriebene Trommel bestehen, wobei die Trommelachse quer, aber auch längs der Durchlaufrichtung des Walzgutes liegen kann. In die Trommel sind die Leitbahnen für das Walzgut eingeschnitten.
Alle diese Weichen haben den Nachteil, daß sie nur auf Fremdauslösung ansprechen, d. h., die verschiedenen Systeme müssen vom Menschen oder von Fotozellen, auf die das strahlende Walzgut einwirkt, ausgelöst werden. Für ihre Betätigung sind Hydranlikanlagen oder Elektromotore notwendig, die sie über die verschiedensten Kraft- und Bewegungsübertragungselemente antreiben. Es ist also ein relativ hoher technischer Aufwand notwendig, der oft zu Störungen und damit zu Produktionsausfällen führt.
Die durch Federkraft und einlaufenden Stab betätigte Weiche hat den Nachteil, daß sie den Weg für den nachfolgenden Stab nicht absolut sperrt. Sie verlangt ein genau aufeinander eingespieltes Zusammenarbeiten von Ein- und Ausstoßvorrichtung am Stoßofen und zusätzlich noch eine überdeckte Stabfolge. Werden diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kann die Verteileinrichtung nicht den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden.
Zweck der Erfindung ist, die Störungen und Unzulänglichkeiten auszuschalten, um damit den Walzenstraßen eine ungestörte Produktion zu sichern und den technischen Aufwand auf ein Mindestmaß herabzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Weichenzunge einer Weiche, die in einer offenen Walzstraße zum zweiadrigen Walzen vorgesehen ist, ohne fremde Hilfe, nur durch das einlaufende Walzgut selbst, zu betätigen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe wie folgt gelöst: An dem Drehpunkt gegenüber der Weichenzunge sind zwei Klappen mit Scharnieren eingehängt, die einander beweglich und nach außen durch fest mit der Weichenzunge verbundene Anschläge in ihrer Bewegung begrenzt sind. Die beiden Klappen werden mittels einer Schraubendruckfeder gegen die Anschläge gedrückt. Der äußere Abstand der Klappen ist durch seitlich angeordnete Führungswände in der Seitenbewegung mit der Weichenzunge auf das Maß der Walzgutbreite beschränkt. Das in die Weiche einlaufende Walzgut drückt die Klappe beiseite und damit über die Schraubenfeder und den Anschlag die Weichenzunge bis zur Anlage an das Walzgut.
Erreicht das Ende des Walzgutes die Spitze der Weichenzunge, legt sich diese in die endgültige, durch Klappe, Schraubenfeder und Anschlag aufgezwungene Endstellung. Sie ist dadurch sofort wieder für die Aufnahme der nächsten Walzader bereit und weist dieser den Weg in den zweiten Ausgang der Weiche.
Das durchlaufende Walzgut stellt in dieser Art der Konstruktion die Weiche ohne jede Fremdbetätigung selbst ein. Damit entfallen alle dadurch auftretenden Fehlerquellen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht, F i g. 2 einen Grundriß der Weiche In der Grundplatte 10 mit den Führungswänden 11 ist eine Achse 12 mit einer Weichenzunge 13 und zwei beweglichen Klappen 14 und 14a sowie den zungenfesten Anschlägen 15 seitlich drehbar gelagert.
Die zueinander beweglichen Klappen 14 und 14 a werden durch eine Schraubendruckfederl6 an die mit der Weichenzunge 13 fest verbundenen Anschläge 15 gedrückt. Das in Pfeilrichtung 17 einlaufende Walzgut betätigt bei der nach F i g. 2 dargestellten Weichenstellung die rechte Klappe 14 a, wobei die Weichenzunge 13 über die Schraubendruckfeder 16 und die linke Klappe 14 bis zum Schleifen am Walzgut eingeschwenkt wird.
Nach dem Durchlauf des Walzgutes durch den Einlaufspalt 18 erfolgt das völlige Einschwenken der Weichenzunge 13 in die Gegenlage, hervorgerufen durch die vorgespannte Schraubendruckfeder 16, welche den Druck über die linke Klappe 14 und den Anschlag 15 aiif die Weichenzunge 13 überträgt, da sich das Walzgut noch zwischen der Führungswand 11 und der rechten Klappe 14 4 befindet.

Claims

Patentanspruch: Weiche zum zweiadrigen Walzen, insbesondere für offene Feinstahl-Walzstraßen, bei der das Umschalten einer Weichenzunge durch das durchlaufende Walzgut selbsttätig erfolgt, d a d u r c h gekennzeichnet, daß zwei um die Schwenkachse (12) der Weichenzunge (13) aus ihrer äußeren, durch fest mit der Weichenzunge (13) verbundene Anschläge (15) begrenzten Stellung gegeneinander schwenkbar angeordnete, durch Federn aufgespreizte Klappen (14; 14 a) vorgesehen sind, von denen jeweils eine in Walzgutlaufrichtung in den von der Weichenzunge (13) freigegebenen Walzgutweg ragt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1 119 206, 1 112 034, 859133,693106; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 864 314; französische Patentschrift Nr 994 544; USA.-Patentschriften Nr 2 251 596, 2 181401, 1291868.