DE4315866C1 - Äußerliche Zubereitungen zur Therapie von Hauterkrankungen mit Photosensibilisatoren - Google Patents

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind äußerliche Zubereitungen zur Therapie von Hauterkrankungen mit Photosensibilisatoren, insbesondere mit 8-Methoxypsoralen (8-MOP) und/oder 5-Methoxypsoralen (5-MOP). Diese Photo­ sensibilisatoren werden insbesondere zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt. Dazu werden sie entweder oral oder äußerlich angewendet. Die Patienten erhalten danach eine Bestrahlung mit UV-A-Licht, die zum gewünschten Heil­ effekt führt; vergl. F. Gschnait, "Orale Photochemo­ therapie", Springer Verlag, 1982). Ein Nachteil dieser Therapie besteht darin, daß nach Einnahme dieser Medika­ mente die Patienten sehr different und auch individuell unterschiedlich gegenüber Tageslicht empfindlich sind. Versuche, diese Produkte großflächig auf die Haut aufzu­ tragen und danach mit UV-A-Licht zu behandeln, brachten bisher nicht den gewünschten Erfolg, weil bei dieser Art der Behandlung das Risiko phototoxischer Nebenwirkungen noch größer ist.

Es wurde jetzt überraschenderweise festgestellt, daß diese unerwünschten phototoxischen Reaktionen minimiert und im allgemeinen sogar ganz vermieden werden können, wenn die Haut mit ausreichend hohen Mengen an Magnesium- Ionen versorgt wird. Gegenstand der vorliegenden Erfin­ dung sind somit zunächst äußerliche Zubereitungen zur Therapie von Hauterkrankungen mit Photosensibilisatoren, welche außer den pharmakologisch wirksamen Mengen der Photosensibilisatoren und üblichen Hilfsstoffen 0,5 bis 30 Gew. -% wasserlösliche Magnesiumsalze enthalten. Als Magnesiumsalz wird bevorzugt das Magnesiumchlorid einge­ setzt. Weiterhin ist es möglich, auch bei oraler Anwen­ dung dieser Photosensibilisatoren die Haut äußerlich mit wasserlöslichen Magnesiumsalzen zu versorgen und dadurch die erhöhte Lichtempfindlichkeit während der oralen Therapie von Hauterkrankungen mit Photosensibilisatoren stark abzuschwächen.

Es ist somit vor allem möglich, in Zukunft die orale Therapie durch eine äußerliche Therapie zu ersetzen und dazu ein Kombinationspräparat zu verwenden, welches außer den Photosensibilisatoren und den üblichen Hilfsstoffen eine ausreichende Menge an wasserlöslichen Magnesium­ salzen enthält. Die nachfolgenden Untersuchungsergebnisse zeigen den neu gefundenen Effekt der Magnesium-Ionen.

Verwendet wurde eine im Handel befindliche Magnesium- Creme (Wogederm®), welche zusätzliche 0,045% 8-MOP enthielt, sowie eine Creme auf Basis der gleichen Salben­ grundlage mit 0,045% 8-MOP, jedoch ohne Magnesium-Ionen.

Bei 20 Probanden wurden jeweils ein linkes und ein rech­ tes Testareal mit diesen Cremes behandelt und nach 30 Minuten einer UV-A-Lichtbestrahlung ausgesetzt. Die UV- A-Lichtdosis betrug jeweils 3,0 J/cm². Die Erythembildung wurde abgelesen jeweils nach 24 Stunden.

Die Hautareale, die mit 8-MOP plus 25% Magnesiumchlorid behandelt wurden, zeigten in 18 Fällen kein Erythem und nur in zwei Fällen ein sehr geringes Erythem, während bei einer Behandlung von 8-MOP ohne Zusatz von Magnesium­ chlorid fünfmal ein geringes Erythem, fünfmal ein mäßiges Erythem und zehnmal ein sehr starkes Erythem beobachtet wurden.

Aus früheren Untersuchungen ist der Anmelderin bekannt, daß Magnesiumsulfat schon wegen seiner schlechteren Lös­ lichkeit weniger gut geeignet ist. Andere wasserlösliche Magnesiumsalze, insbesondere organische Säuren, müssen außer der Wasserlöslichkeit auch gut verträglich sein und dürfen vor allem keine allergischen Reaktionen oder son­ stige Reizungen der Haut auslösen.

Als äußerlich anzuwendende Zubereitungen kommen vor allem in Frage: Salben, Cremes und Lotionen. Diese können als Wasser-in-Öl- oder Öl-in-Wasser-Emulsionen hergestellt werden, welche entweder rasch in die Haut eindringen oder aber längere Zeit als fettiger Film zumindest teilweise auf der Hautoberfläche verbleiben. Die Konzentration an Magnesiumchlorid beträgt vorzugsweise 5 bis 30 Gew. -%. Die Dosierung an Photosensibilisatoren kann ebenfalls abhängig sein von der Art der Zubereitung und der ge­ wünschten Dauer der anschließenden UV-A-Behandlung.

Bei oraler Anwendung der Photosensibilisatoren genügt es, ca. 30 Minuten vor der UV-A-Behandlung die Haut mit einer Magnesium-Ionen enthaltenden Creme, wie Wogederm®, zu behandeln. Darüber hinaus sollten bei oraler Therapie insbesondere die Hautpartien mit dieser Creme behandelt werden, die dem Tageslicht ausgesetzt werden.

Claims (2)

1. Äußerliche Zubereitungen zur Therapie von Hauterkran­ kungen mit Photosensibilisatoren, enthaltend außer den pharmakologisch wirksamen Mengen der Photosensibilisa­ toren und üblichen Hilfsstoffen 0,5 bis 30 Gew.-% wasserlösliche Magnesiumsalze.

2. Zubereitungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß sie als Photosensibilisatoren 8-MOP und/oder 5-MOP enthalten.