DE102010048250A1

DE102010048250A1 - Hydraulische Montagevorrichtung sowie Verfahren zum Aufpressen von Innenringen und Hydraulikpumpe

Info

Publication number: DE102010048250A1
Application number: DE201010048250
Authority: DE
Inventors: Oliver Schmidt; Henri Van Der Knokke; Gerhard HALBIG; Paul Königer
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2010-10-12
Filing date: 2010-10-12
Publication date: 2012-04-12

Abstract

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den bekannten Stand der Technik zu bereichern. Hierzu wird eine hydraulische Montagevorrichtung 1 zum Aufpressen eines Bauteils 2 auf eine Baugruppe 3 in einer Pressrichtung vorgeschlagen, mit einem Zylinderkörper 6 als einen erster Hydraulikpartner, welcher einen Hydraulikraum 7 aufweist, mit mindestens einem Kolben 8 als ein zweiter Hydraulikpartner, der zu dem Hydraulikraum 7 derart angeordnet ist, dass der Kolben 8 bei einer Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikraum 7 verfahren wird, wobei einer der Hydraulikpartner an der Baugruppe 3 festlegbar ist und wobei der andere Hydraulikpartner durch Zufuhr der Hydraulikflüssigkeit in die Pressrichtung verfahren wird, mit einer Messeinrichtung 12, die ausgebildet und/oder angeordnet ist, die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit zu ermitteln, und mit einer Pumpeneinrichtung 10 zur Zuführung der Hydraulikflüssigkeit, wobei die Pumpeneinrichtung 10 motorisiert und/oder mit Fremdenergie betreibbar ist.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Montagevorrichtung zum Aufpressen eines Bauteils auf eine Baugruppe in einer Pressrichtung, mit einem Zylinderkörper als ein erster Hydraulikpartner, welcher einen Hydraulikraum aufweist, mit mindestens einem Kolben als ein zweiter Hydraulikpartner, der zu dem Hydraulikraum derart angeordnet ist, dass der Kolben bei einer Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikraum verfahren wird, wobei einer der Hydraulikpartner an der Baugruppe festlegbar ist und wobei der andere Hydraulikpartner durch Zufuhr der Hydraulikflüssigkeit in die Pressrichtung verfahren wird, mit einer Messeinrichtung, die ausgebildet und/oder angeordnet ist, die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit zu ermitteln und mit einer Pumpeneinrichtung zur Zuführung der Hydraulikflüssigkeit. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufpressen von Innenringen von Wälzlagern, vorzugsweise mit der hydraulischen Montagevorrichtung, und eine Hydraulikpumpe.
Sogenannte hydraulische Spannmuttern sind in der Fachwelt gut bekannt und dienen zum hydraulischen Spannen von Bauteilen. Diese hydraulischen Spannmuttern umfassen oftmals eine Ringkolbenpresse mit einem Mutterkörper, in dem ein Kolben angeordnet ist, welcher hydraulisch betätigbar ist. Eine mögliche Anwendung dieser hydraulischen Spannmuttern liegt darin, die Spannmuttern zunächst auf eine Welle oder dergleichen aufzuschieben auf der auch die zu spannenden Bauteile angeordnet sind und manuell mit einem erreichbaren Anzugsdrehmoment festzuziehen. In einem nächsten Schritt wird eine hydraulische Flüssigkeit in den Mutterkörper gepumpt, so dass der Kolben hydraulisch betätigt herausgefahren wird und den Druck auf die Bauteile erhöht.
Aus dem Bereich der Wälzlager ist es bekannt, mittels einer derartigen hydraulischen Spannmutter Innenringe auf konische Lagersitzflächen aufzupressen. Es hat sich gezeigt, dass eine Radialluft des Wälzlagers über den Verfahrweg des Innenrings auf der konischen Lagersitzfläche in axialer Richtung sehr genau eingestellt werden kann.
Beispielsweise ist es aus der Druckschrift EP 1 775 490 B1 bekannt, eine hydraulische Spannmutter mit einer Messeinrichtung in Form einer Längenmessuhr mit einem Messstift zu versehen, welcher axial ausgerichtet den Hub des Kolbens aus dem Spannmutterkörper misst. Bei der Montage eines Innenrings auf eine konische Lagersitzfläche wird diese hydraulische Spannmutter aufgeschraubt und der Innenring mittels eines Kolbens um einen vordefinierten Verfahrweg in axialer Richtung auf die Lagersitzfläche aufgepresst, wobei der Verfahrweg des Kolbens über die Längenmessuhr unmittelbar ablesbar ist. Die Druckschriften DE 199 63 109 A1 und die Druckschrift WO2005/035998 A1 bilden einen ähnlichen Stand der Technik.
Die nachveröffentlichte Druckschrift DE 10 2009 017 309.9 der Anmelderin, die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt eine hydraulische Montagevorrichtung, welche sich von dem bekannten Stand der Technik dadurch abhebt, dass nicht unmittelbar der Verfahrweg über eine Messuhr, sondern die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit zu erfassen und in einen Verfahrweg umzurechnen, um u. a. die Montagevorrichtung für schwer zugängliche Bereiche zu qualifizieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den bekannten Stand der Technik zu bereichern.
Diese Aufgabe wird durch eine hydraulische Montagevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 und mit einer Hydraulikpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
Erfindungsgemäß wird eine hydraulische Montagevorrichtung, insbesondere ausgebildet als eine Ringkolbenpresse, vorgeschlagen, welche zum Aufpressen eines Bauteils auf eine Baugruppe in einer Pressrichtung geeignet und/oder ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Montagevorrichtung geeignet und/oder ausgebildet, einen Innenring als Bauteil auf eine Lagersitzfläche, insbesondere eine gekrümmte, insbesondere konische oder kegelige Lagersitzfläche einer Welle als Baugruppe aufzupressen.
Die Montagevorrichtung umfasst einen Zylinderkörper als einen ersten Hydraulikpartner, welcher einen Hydraulikraum als einen Zylinder aufweist. Der Hydraulikraum kann in den Zylinderkörper eingeformt sein, kann jedoch auch anders, zum Beispiel durch Verschraubung von Bauteilen etc. gebildet sein. Der Begriff des Zylinderkörpers ist funktional zu verstehen: So kann der Zylinderkörper als Körper ein- oder mehrteilig ausgebildet sein. Ferner muss dieser keine zylinderförmige Form aufweisen, der Begriff Zylinderkörper ist vielmehr auf ein Zusammenspiel zwischen Kolben und Zylinder zurückzuführen, wie es aus der Hydraulik bekannt ist. Insbesondere kann der Hydraulikraum als ein Ringkanal ausgebildet sein.
Die Montagevorrichtung umfasst mindestens einen Kolben als einen zweiten Hydraulikpartner, der relativ zu dem Hydraulikraum so positioniert ist, dass der Kolben bei einer Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikraum in eine Pressrichtung verfahren wird. Der Kolben ist passend zu dem Hydraulikraum ausgeführt.
Der eine Hydraulikpartner, also – bevorzugt – der Zylinderkörper oder der Kolben, ist an der Baugruppe festgelegt und setzt eine Arretierfunktion um. Der andere Hydraulikpartner, also – bevorzugt – der Kolben oder der Zylinderkörper, wird durch Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit in die Pressrichtung verfahren. Durch das Verfahren des anderen Hydraulikpartners wird das Bauteil auf der Baugruppe aufgepresst.
Die Montagevorrichtung umfasst eine Messeinrichtung, welche ausgebildet und/oder angeordnet ist, die zugeführte Menge an Hydraulikflüssigkeit und/oder eine Anzahl von Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit zu ermitteln.
Dieser Ausführung liegt die Überlegung zugrunde, dass es – wie bereits aus dem sonstigen Stand der Technik bekannt – bei manchen Anwendungen sinnvoll sein kann, den Verfahrweg des bewegten Hydraulikpartners in Pressrichtung zu ermitteln. Oftmals liegt jedoch der Anwendungsort der Montagevorrichtung so ungünstig, dass ein Ablesen einer Messuhr erschwert ist oder diese eine derartig ungünstige Störkontur bildet, dass die Montagevorrichtung nicht eingesetzt werden kann. Ferner stellt eine Messuhr ein sehr empfindliches Messinstrument dar, welches bei der Montage leicht beschädigt werden kann.
Demgegenüber wird beansprucht, entweder unmittelbar die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit und/oder eine Anzahl von Mengeneinheiten von zugeführter Hydraulikflüssigkeit zu ermitteln, um auf diese Weise Kenntnis darüber zu erhalten, wie viel Hydraulikflüssigkeit dem Zylinderkörper zugeführt wurde. Die Ermittlung der Messgrößen kann dabei sowohl unmittelbar am Zylinderkörper oder Kolben als auch entfernt davon z. B. in einer Zuleitung von einem Hydraulikflüssigkeitsreservoir erfolgen. In Kenntnis der Geometrie des Hydraulikraums und des Kolbens kann in einfacher Weise die zugeführte Menge der Hydraulikflüssigkeit in einen Kolbenhub und damit in einen Verfahrweg in Pressrichtung umgerechnet werden. Damit stellt die Messung der Menge bzw. Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit eine einfache, robuste und kostengünstige Relativmessmethode zur unmittelbaren Ermittlung des Kolbenhubs durch eine Messuhr oder dergleichen dar. Bei der Ermittlung von zugeführten Mengeneinheiten der Hydraulikflüssigkeit kann in Kenntnis des Einzelvolumens jeder Mengeneinheit in einem ersten Schritt in einfacher Weise die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit und in einem zweiten Schritt der Kolbenhub berechnet werden.
Die Zuführung der Hydraulikflüssigkeit erfolgt durch eine Pumpeneinrichtung. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Pumpeneinrichtung mit Fremdenergie, insbesondere elektrischer Energie, mit pneumatischer oder hydraulischer Fremdenergie, betreibbar ist und/oder dass die Pumpeneinrichtung motorisiert ist.
Diese technische Weiterbildung hat den Vorteil, dass das Aufpressen von Bauteilen automatisiert und damit sehr genau durchgeführt werden kann. Zum einen wird das Montagepersonal von einem manuellen Pumpen befreit, so dass die körperliche Belastung sinkt, zum anderen kann die neue Pumpeneinrichtung in Abhängigkeit von der Auswahl der Pumpe die Hydraulikflüssigkeit schneller einpumpen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Montagevorrichtung Mittel auf, welche ausgebildet sind, die zugeführte Menge bzw. die Anzahl der Mengeneinheiten in einen Verfahrweg des Hydraulikpartners in Pressrichtung bzw. Kolbenhub umzurechnen und optional darzustellen. Derartige Mittel können beispielsweise als digitale Datenverarbeitungseinrichtung, wie zum Beispiel Microcontroller, DSPs oder dergleichen ausgebildet sein. Alternativ können diese Mittel auch als mechanische Einrichtungen realisiert sein, welche z. B. so kalibriert sind, dass diese unmittelbar den Kolbenhub anzeigen. Die Mittel können auch als ein Tabellenblatt ausgebildet sein.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Zylinderkörper als eine Mutter, also mit einem Innengewinde, ausgebildet, welche auf eine Welle als Baugruppe aufschraubbar ist. Damit ist die hydraulische Montagevorrichtung insbesondere dazu ausgebildet, Bauteile auf eine Welle als Baugruppe zu schieben bzw. aufzupressen. Optional weist der Zylinderkörper an der Außenseite eine Geometrie, wie zum Beispiel einen Sechskant, zur Kopplung mit einem Werkzeug auf.
Prinzipiell kann der Zylinderkörper eine Mehrzahl von Kolben aufweisen, welche beispielsweise in Umlaufrichtung um die Welle verteilt angeordnet sind. Besonders bevorzugt ist der Kolben jedoch als ein Ringkolben ausgebildet und der Hydraulikraum korrespondierend dazu als ein Ringraum realisiert, so dass eine über die Umfangsrichtung gleichmäßig wirkende Druckverteilung erreicht wird. Besonders bevorzugt sind Ringkolben und/oder Hydraulikraum konzentrisch und/oder koaxial zu einer Drehachse der Welle angeordnet.
Bei einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist die Messeinrichtung als ein Durchflussmesser ausgebildet, welcher beispielsweise ähnlich wie ein Flügelradzähler die in den Zylinderkörper eingebrachte Menge bzw. das Durchflussvolumen der Hydraulikflüssigkeit misst. Derartige Durchflussmesser sind kommerziell erhältlich und stellen damit eine robuste Lösung dar.
Prinzipiell kann die Pumpeneinrichtung als eine Strömungspumpe oder eine Verdrängerpumpe ausgebildet sein. Insbesondere für den Fall der Verdrängerpumpe sieht eine mögliche Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Messeinrichtung zur Erfassung der Pumpentakte ausgebildet ist. Bei einer Verdrängerpumpe ist das geförderte Volumen pro Takt jeweils gleich, so dass über die Erfassung der Pumpentakte auf die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit geschlossen werden kann.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung umfasst die Montageeinrichtung, insbesondere die Pumpeneinrichtung einen Vorratstank, wobei die Messeinrichtung zur Erfassung des Füllstandes des Vorratstanks ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform kann in Kenntnis des ursprünglichen Füllstands oder eines Referenzfüllstands auf die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit geschlossen werden.
Optional ergänzend wird auch beansprucht, dass die Messeinrichtung und/oder die Mittel wahlweise an einem der Hydraulikpartner, an einer Verbindung zwischen Pumpeneinrichtung und Zylinderkörper und/oder an der Pumpeneinrichtung selbst angeordnet ist.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die hydraulische Montagevorrichtung konstruktiv ausgebildet, Innenringe auf eine Welle mit einer konischen und/oder kegeligen Lagersitzfläche aufzupressen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufpressen eines Innenrings auf eine Lagersitzfläche einer Welle mit einer hydraulischen Montagevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7. In dem Verfahren wird die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeiten als ein Relativmaß für den Verfahrweg des Hydraulikpartners, insbesondere des Kolbens in Pressrichtung und/oder als ein Relativmaß für den Überpressungsgrad des Innenrings auf der Lagersitzfläche verwendet. Die letztgenannte Alternative berücksichtigt, dass die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit in erster Linie eine Relativmessung für den Verfahrweg des Kolbens ist, jedoch letztlich der Überpressungsgrad, das heißt die Dehnung des Innenrings und somit das resultierende radiale Spiel das dem Innenring zugeordneten Wälzlagers bei der Montage des Innenrings entscheidend sein kann.
Bei einer möglichen Weiterbildung des Verfahrens wird in einem ersten Schritt der eine Hydraulikpartner, insbesondere der Zylinderkörper, relativ zu der Lagersitzfläche festgelegt und in einem nächsten Schritt Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikraum zugeführt, bis ein vordefinierter Solldruck in dem Hydraulikraum erreicht wird. Der vordefinierte Solldruck ist vorzugsweise so bemessen, dass der andere Hydraulikpartner sicher an dem Innenring anliegt. Der vordefinierte Solldruck kann beispielsweise durch Ablesen einer Druckmesseinrichtung, welche strömungstechnisch mit dem Hydraulikraum verbunden ist, bestimmt werden. In einem nachfolgenden Schritt wird dann die Menge bzw. die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit gemessen, und als Relativmaß für den Verfahrweg bzw. für den Überpressungsgrad genutzt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Pumpeneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8, welche eine Messeinrichtung aufweist, wie sie zuvor in der Beschreibung und/oder in den Ansprüchen offenbart ist, wobei die Pumpeneinrichtung motorisiert und/oder mit Fremdenergie betreibbar ist.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Pumpeneinrichtung als eine Kleinpumpe ausgebildet, die ein Fördervermögen von weniger als 1 l/Stunde, vorzugsweise weniger als 0,5 l/Stunde aufweist und/oder zur reproduzierbaren Förderung von Volumen von weniger als 100 ml, vorzugsweise weniger als 50 ml ausgebildet. Vorzugsweise ist die Pumpeneinrichtung mit einem Vorratstank gekoppelt, der ein Fassungsvermögen kleiner als 5 l, vorzugsweise kleiner als 2 l und insbesondere kleiner als 1 l aufweist.
Bei einer möglichen konstruktiven Ausführung der Erfindung ist in der Pumpeneinrichtung die Messeinrichtung und optional ergänzend ein Microcontroller oder DSP integriert. Optional weist die Pumpeneinrichtung eine Eingabeeinrichtung auf, in die die zu fördernde Menge an Hydraulikflüssigkeit eingebbar ist und/oder in die eine Typangabe der Montagevorrichtung, insbesondere der Ringkolbenpresse, und ein SOLL-Verfahrweg eingebbar ist, wobei die Pumpeneinrichtung ausgebildet ist, auf Basis der Eingaben die entsprechende Menge an Hydraulikflüssigkeit zu fördern. Optional ergänzend ist in der Pumpeneinrichtung eine Druckmesseinrichtung integriert um den zuvor beschriebenen Solldruck zu bestimmen.
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie den beigefügten Figuren. Dabei zeigt:
1 eine schematische Übersichtsdarstellung einer hydraulischen Montagevorrichtung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die 1 zeigt eine hydraulische Montagevorrichtung 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnitt- bzw. Übersichtsdarstellung.
Die hydraulische Montagevorrichtung 1 ist dazu ausgebildet, einen Innenring 2 eines Wälzlagers 3 auf einer konischen oder kegeligen Lagersitzfläche 4 einer Welle 5 aufzupressen. Hierbei wird der Innenring 2 um einen vordefinierten Verfahrweg L in axialer Richtung der Welle 5 auf die Lagersitzfläche 4 aufgeschoben, wobei der Innenring 2 um ein zu dem Verfahrweg L korrespondierenden Maß in radialer Richtung gedehnt wird, so dass sich ein vordefiniertes radiales Lagerspiel in dem Wälzlager 3 einstellt.
Beispielhaft ist in der 1 ein Pendelrollenlager als Wälzlager 3 dargestellt, bei anderen Ausführungsbeispielen können auch andere Wälzlagerbauformen, wie z. B. Pendelkugellager, Tonnenlager, Toroidallager, mit der hydraulischen Montagevorrichtung 1 montiert werden. Es ist auch möglich, dass die hydraulische Montagevorrichtung 1 verwendet wird, um Innenringe oder dergleichen auf zylindrische Lagersitzflächen aufzuschieben.
Die hydraulische Montagevorrichtung 1 umfasst einen Zylinderkörper 6, in dem ein in axialer Richtung geöffneter Ringraum 7 koaxial zu der Welle 5 eingeformt ist, in dem ein Kolben 8 in Axialrichtung der Welle 5 verschiebbar gelagert und als ein Ringkolben ausgebildet ist. Der Zylinderkörper 6 wird auf die Welle 5 zum Beispiel aufgeschraubt oder anders relativ zu der Lagersitzfläche 4 festgelegt. Nachfolgend wird in den als Hydraulikraum oder Zylinder wirkenden Ringraum 7 über eine Zuleitung 9 Hydraulikflüssigkeit eingepresst, so dass der Kolben 8 hydraulisch in Axialrichtung verfahren wird. Der Kolben 8 ist so dimensioniert, dass dieser umlaufend an dem Innenring 2 anliegt, wobei bei der Verfahrbewegung des Kolbens 8 der Innenring 2 um den gleichen Betrag auf die Lagersitzfläche 4 aufgeschoben wird.
Zur Zuführung der Hydraulikflüssigkeit ist der Ringraum 7 über die Zuleitung 9 mit einer Hydraulikpumpe 10 als Pumpeneinrichtung verbunden. Die Hydraulikpumpe 10 ist als eine Motorpumpe oder als ein motorisiertes Hydrauliksystem ausgebildet.
Mit dem Ziel, den Innenring 2 definiert um den Verfahrweg L auf die Lagersitzfläche 4 aufzupressen, wird wie folgt vorgegangen: Zunächst wird der Zylinderkörper 6 auf die Welle 5 aufgeschraubt, so dass der Kolben 8 berührend oder zumindest benachbart an dem Innenring 2 anliegt. In einem nachfolgenden Schritt wird der Ringraum 7 so weit mit Hydraulikflüssigkeit befüllt, bis ein vorgebbarer Solldruck erreicht ist. Der Solldruck ist beispielsweise über eine Druckmessdose 11, welche an der Hydraulikpumpe 10 angeordnet ist, ablesbar.
In einem nachfolgenden Schritt wird die Hydraulikpumpe 10 so lange aktiviert, bis der Verfahrweg L erreicht ist. Um die Länge des Verfahrwegs L gezielt einstellen zu können, wird die Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit ermittelt. Dieser Ermittlung liegt die Überlegung zugrunde, dass sich aus der Menge der zugeführten Hydraulikflüssigkeit und in Kenntnis der Geometrie des Hydraulikraums der Verfahrweg L des Kolbens 8 bestimmen lässt. Die Hydraulikpumpe 10 weist aus diesem Grund einen Durchflussmesser 12 auf, der die Menge der von der Hydraulikpumpe 10 in die Zuleitung 9 geförderten Hydraulikflüssigkeit anzeigt. Beispielsweise weist der Durchflussmesser 12 eine Anzeige auf, in der die Menge in der Einheit ml dargestellt ist. Bei einer einfachen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass in einer Lookup-Tabelle für eine bestimmte Kombination Welle-Wälzlager 5, 3 eine Menge von Hydraulikflüssigkeit angegeben ist, die einen bestimmten Verfahrweg L erzeugt. Die Menge der geförderten Hydraulikflüssigkeit ist meist gering und beträgt z. B. ca. 10–40 ml.
Während in der 1 die Druckmessdose 11 und die Anzeige des Durchflussmessers 12 als Analoginstrumente dargestellt sind, ist es auch möglich, dass diese Anzeigen in einem digitalen Display zusammengefasst sind. Es ist denkbar, dass die Hydraulikpumpe eine Recheneinheit 13, das digitale Display 14 und eine Eingabemöglichkeit 15 aufweist, so dass der Benutzer in einfacher Weise Kenndaten der Montagevorrichtung 1, der Welle 5 bzw. des Wälzlagers 3 sowie des gewünschten Verfahrwegs L eingeben kann und die Recheneinheit automatisiert die Menge der zu fördernden Hydraulikflüssigkeit berechnet und die Hydraulikpumpe 10 entsprechend ansteuert.
Bezugszeichenliste

1: hydraulische Montagevorrichtung
2: Innenring
3: Wälzlager
4: Lagersitzfläche
5: Welle
6: Zylinderkörper
7: Ringraum
8: Kolben
9: Zuleitung
10: Hydraulikpumpe
11: Druckmessdose
12: Durchflussmesser
13: Recheneinheit
14: digitales Display
15: Eingabeeinrichtung/Keyboard

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1775490 B1 [0004]
DE 19963109 A1 [0004]
WO 2005/035998 A1 [0004]
DE 102009017309 [0005]

Claims

Hydraulische Montagevorrichtung (1) zum Aufpressen eines Bauteils (2) auf eine Baugruppe (3) in einer Pressrichtung, mit einem Zylinderkörper (6) als ein erster Hydraulikpartner, welcher einen Hydraulikraum (7) aufweist, mit mindestens einem Kolben (8) als ein zweiter Hydraulikpartner, der zu dem Hydraulikraum (7) derart angeordnet ist, dass der Kolben (8) bei einer Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikraum (7) verfahren wird, wobei einer der Hydraulikpartner an der Baugruppe (3) festlegbar ist und wobei der andere Hydraulikpartner durch Zufuhr der Hydraulikflüssigkeit in die Pressrichtung verfahren wird, mit einer Messeinrichtung (12), die ausgebildet und/oder angeordnet ist, die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit zu ermitteln, und mit einer Pumpeneinrichtung (10) zur Zuführung der Hydraulikflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpeneinrichtung (10) motorisiert und/oder mit Fremdenergie betreibbar ist.
Hydraulische Montagevorrichtung (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel, welche ausgebildet sind, die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit in einen Verfahrweg des anderen Hydraulikpartners in Pressrichtung umzurechnen.
Hydraulische Montagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung als Durchflussmesser (12) ausgebildet ist.
Hydraulische Messeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpeneinrichtung (10) als eine Verdrängerpumpe ausgebildet ist und die Messeinrichtung zur Erfassung der Pumpentakte ausgebildet ist.
Hydraulische Montageeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Vorratstank für die Hydraulikflüssigkeit, wobei die Messeinrichtung zur Erfassung des Füllstandes des Vorratstanks ausgebildet ist.
Hydraulische Montagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagevorrichtung (1) zum Aufpressen von Körpern mit konischen und/oder kegeligen Anlagebereichen auf einen Tragkörper, insbesondere zum Aufpressen eines Innenrings (2) eines Wälzlagers als Bauteil auf eine Welle (3) als Baugruppe ausgebildet ist.
Verfahren zum Aufpressen eines Innenrings (2) auf eine Lagersitzfläche (4) einer Welle (3) mit einer hydraulischen Montagevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit als ein Relativmaß für einen Verfahrweg des einen Hydraulikpartners (8) in Pressrichtung und/oder als ein Relativmaß für den Überpressungsgrad des Innenrings (2) auf der Lagersitzfläche (4) der Welle (3) verwendet wird.
Hydraulikpumpe (10) als Pumpeneinrichtung für die hydraulische Montagevorrichtung (1) und/oder für das Verfahren gemäß der vorhergehenden Ansprüchen, mit einer Messeinrichtung (12), die ausgebildet und/oder angeordnet ist, die Menge und/oder die Anzahl der Mengeneinheiten der von der Hydraulikpumpe (10) abgeführten Hydraulikflüssigkeit zu ermitteln, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikpumpe motorisiert und/oder mit Fremdenergie betreibbar ist.
Hydraulikpumpe (10) nach Anspruch 8, gekennzeichnet als Kleinpumpe, welche einen Vorratstank mit einem Fassungsvermögen kleiner als 5 l, vorzugsweise kleiner als 2 l und insbesondere kleiner als 1 l aufweist.
Hydraulikpumpe (10) nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch eine vorzugsweise integrierte Druckmesseinrichtung (11).
Hydraulikpumpe (10) und/oder Montagevorrichtung (1) jeweils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Speichereinrichtung, welche vorzugsweise in der Hydraulikpumpe (10) integriert ist, wobei die Speichereinrichtung Umrechnungsdaten für die Umrechnung der Menge und/oder der Anzahl der Mengeneinheiten der zugeführten Hydraulikflüssigkeit in einen Verfahrweg des anderen Hydraulikpartners in Pressrichtung für verschiedene Ringkolbenpressen als Hydraulikpartner aufweist.